Präsidium Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt
Montag Vormittag nahm ich an der Sitzung des Präsidiums des SGSA in Magdeburg teil. Neben einige verbandsinternen Themen ging es auf der Sitzung wieder mal um das Thema Kommunalfinanzen. Bei der Diskussion, ob die Kassenkredite der Städte in ganz normale Kredite umgewandelt werden sollten, konnte ich mich zurückhalten. Durch eine effiziente Haushaltswirtschaft haben wir es geschafft, dass die Stadt Osterburg ohne Kassenkredite auskommt, so dass dieses Thema für Osterburg nicht von Bedeutung ist. Viel wichtiger ist es, eine Regelung zur Erleichterung der Prüfung der Jahresrechnungen zu schaffen. Nachdem 2013 das kommunale Haushaltssystem von der Kameralistik auf die Doppik umgestellt wurde, kommen die Kommunen nicht hinterher, ihre Jahresrechnungen aufzustellen. Die Rechnungsprüfungsämter haben nun einen Berg an kommunalen Jahresrechnungen vor sich, der realistisch gesehen, nicht abzuarbeiten ist. Mittlerweile sind dies über 100 alein im Landkreis Stendal. Auf der Präsidiumssitzung habe ich darauf hingewiesen, dass andere Bundesländer mit ähnlichen Problemen, Erleichterungen bei der Rechnungsprüfung eingeführt haben. Gleiches forderte ich auch für unser Land.
Länderübergreifende Gesundheitskonferenz in Nordhorn
Als ich vor zwei Wochen als Referent bei einer Daseins-Konferenz in Haldensleben über die Bemühungen der Stadt Osterburg zur Sicherung der medizinischen Versorgung berichtete, sprach mich der Chef des Regionalen Pflegekompetenzzentrums in Nordhorn, Herr Nerlinger, an. Er informierte, dass die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) das Projekt mit 10 Mio. Euro fördert. Da er von den Osterburger Bemühungen begeistert war, lud er mich zum Länderübergreifenden Gesundheitsgipfel am 1. Oktober nach Nordhorn ein, auf der im Beisein von Gesundheitsminister Jens Spahn die offizielle Schlüsselübergabe für das Kompetenzzentrum erfolgen soll. Da an diesem Termin viele wichtige Leute der DAK teilnehmen werden, sollte ich die Glegenheit nutzen, um Kontakte aufzubauen, mit dem Ziel einer DAK-Förderung für ein Osterburg-Projekt. Das klang verlockend und so sagte ich zu. Also machte ich mich am Montag Nachmittag nach dem Präsidium des SGSA auf den Weg zur holländischen Grenze nach Nordhorn. Das Pflegekompetenzzentrum ist eine sehr interessante Einrichtung. Diese beherbergt zwei Ärztehäuser, eine Apotheke, eine medizinische Fachschule und verschiedene Wohn- und Betreuungseinrichtungen.
Die Veranstaltung war verbunden mit Reden des Ministers und des Vorstandsvorsitzenden der DAK, Andreas Storm, sowie vielen Fachvorträgen zu den Themen Ärztegewinnung, Technische Unterstützungssysteme zum längeren Verbleib älterer Menschen in der eigenen Häuslichkeit und Pflege im Allgemeinen. Ich konnte wieder einige neue Anregungen mitnehmen. Wichtig war aber, dass ich Kontakte zum Vorstandsvorsitzenden der DAK und zum Leiter der DAK-Landesstelle Sachsen-Anhalt aufnehmen konnte. Mit ihrer Unterstützung hoffe ich, dass wir auch in Osterburg ein innovatives Medizin-Projekt gefördert bekommen. Zur Seite stand mir der Geschäftsführer des Wasserverbandes Stendal-Osterburg, Dieter Schröder. Er ist bei der DAK Vorsitzender des Verwaltungsrates, sozusagen das Parlament der Krankenkasse.
Verwicklung der Osterburger Grafen von Veltheim in Kirchengründungen der Altmark
... war der Titel der Veranstaltung zum 862. Stadtgeburtstag am 3. Oktober im Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde.
Am 3. Oktober 1157 wurde Osterburg zum ersten Mal urkundlich erwähnt. An diesem Tag stellteAlbrecht der Bär in Werben eine Urkunde aus, die u. a. durch Graf Werner
III. von Osterburg unterschrieben wurde. Mit dem Grafen von Osterburg muss es auch den Ort und die Burg gegeben haben. Somit ist dies der erste urkundliche Nachweis unserer Stadt – quasi deren
Geburtsurkunde. Albrecht der Bär zeichnete auf dieser Urkunde zum ersten Mal als Markgraf von Brandenburg. Damit gilt diese auch als erster urkundlicher Nachweis des Landes Brandenburg.
Brandenburg und Osterburg sind demnach mit demselben Tag und mit derselben Urkunde zum ersten Mal bezeugbar. Das dieser Tag 1990 auch noch zur Deutschen Wiedervereinigung führte, ist für uns von
besonderer Bedeutung. Deshalb lade ich seit vier Jahren zum "Historischen Stadtgeburtstag" ein. Doch bevor der Seehäuser Heimatforscher Hans-Peter Bodenstein den rund 60 interessierten Gästen zu
den Grafen von Osterburg vortrug, zeigte uns Pfarrer Gordon Sethge die Kirche St. Nikolai und gab interessante Einblicke in die Baugeschichte des Gotteshaus. Er verschwieg dabei aber nicht, dass
dringender Sanierungsbedarf besteht, der in den kommenden Jahren in mehreren Bauabschnitten behoben werden soll. Hierfür ist viel Geld von Nöten. Als Bürgermeister ist es mir eine
Selbstverständlichkeit, dass sich auch die Stadtgemeinde daran beteiligt. Schließlich ist die Kirche das Wahrzeichen der Stadt und für alle Menschen immer ein offenen Haus, wie zu den vielen
Konzerten oder an den Fest- und Feiertagen.