Bürgermeister ohne Stadtschlüssel in der 5. Jahreszeit
Dieser Montag war ein besonderer - nämlich der 11.11. Und um 11 Uhr 11 holen sich traditionell die Mitglieder der Osterburger Carnevals Gesellschaft (OCG) den Stadtschlüssel beim Bürgermeister im Rathaus ab. Natürlich gab ich ihn gerne raus, um damit die 5. Jahreszeit einzuläuten - aber nicht ohne einen "Auftrag".
Bei aller aktuell kursierender Hetze und allem Hass, liebe Karnevalisten macht was Medien und Politik nicht schaffen und bringt Fröhlichkeit unters Volk. Der jüngst veröffentlichte Glücksatlas zeigt es doch: Noch nie war die Lebenszufriedenheit der Deutschen so hoch wie 2019.
OCG-Präsident Thorsten Schulz sagte zu und versprach für die 45. Saison ein mystisch zauberhaft närrisches Programm. Das Zepter schwingt übrigens das frisch inthronisierte Prinzenpaar "Steffi vom Karpfenteich" und "Markus vom Domfelsen" aus Krumke. Der Zusatz "vom Domfelsen" kommt zustande, weil der Magdeburger der Liebe wegen aus der Landeshauptstadt zu uns in die Altmark zog.
Herzlichen Dank an die Organisatoren des 11.11., an die Tanzbienchen, die bei den schon recht frostigen Temperaturen einiges auszuhalten hatten, und an die Mädchen und Jungen der Kita "Jenny Marx", die mit lustigen Gesangseinlagen für Stimmung sorgten.
Ergebnisse der Sozialraumanalyse Osterburg
Am späten Dienstagnachmittag des 12. November 2019 stellten die Mitarbeiterinnen der Pfeifferschen Stiftungen Magedeburg die Ergebnisse der Sozialraumanalyse vor.
- Was braucht es, um in Osterburg gesund und selbstbestimmt altern zu können?
- Welche Angebote fehlen in den einzelnen Ortschaften?
- Wie kann bürgerschaftliches Engagement gefördert werden?
Diesen drei zentralen Fragen, gingen die Mitarbeiterinnen in Interviews, Bürgerdiskussionen sowie bei Ortsbegehungenvon Juli bis September im Alt-Neubaugebiet, in Ballerstedt, in Erxleben und in Flessau nach. Ziel der Analyse war es, die Ortsteile unter bestimmten Gesichtspunkten zu erkunden, Bedarfe insbesondere älterer Bewohner zu ermitteln, um passgenaue Hilfs- und Unterstützungsangebote in den Wohnquartieren zu gestalten.
Das Fazit: Es braucht einen Kümmerer vor Ort und diesen Schritt wollen wir gemeinsam mit den Pfeifferschen Stiftungen, den beiden Wohnungsunternehmen in Osterburg sowie der Borghardt-Stiftung gehen. Jetzt ackern wir die komplette Ergebnisstudie durch, hangeln uns durch die Handlungsempfehlungen und hoffen auf eine schnelle Umsetzung. Weitere Details dazu in Kürze.
Lesen Sie hier mehr dazu in der Volksstimme.
Meilensteine der Altmark
Mittwoch Abend besuchte ich einen spannenden Vortrag über die Meilensteine der Altmark. Hierzu hatte der Heimatverein Bretsch ins Gasthaus des Ortes geladen. Der Referent, Olaf Grell, ging auf
die Entstehung der Meilensteine und ihre Verbreitung in der Altmark ein.
Die Poststraßen des Mittelalters waren von Ihrer Bedeutung her, die Autobahnen jener Zeit. Durch die Altmark verliefen drei solcher Poststraßen (siehe Bild); eine davon durch Osterburg, Krevese,
Bretsch, Arendsee, Bömenzien und Schnackenburg. Ende des 17. Jahrhunderts begann Preußen damit, erste Postmeilensteine zur Entfernungs- und Richtungsangabe aufzustellen. Vom Ausgangspunkt stand
jede viertel Meile ein Viertelmeilenstein, ein Halbmeilenstein, wieder ein Viertelmeilenstein und ein Meilenstein usw. Wobei eine Meile eine Entfernung von ca. 7,5 km betrug. Die
Entfernungsangaben zu den Orten auf den Steinen wurden in Stunden angegeben. Stunden war damals aber kein Zeitmaß sondern eine Entfernungsangabe; 2 Stunden = 1 Meile.
Auf dem Abschnitt zwischen Osterburg und Bömenzien standen 20 solcher Steine. Noch heute sind 14 davon erhalten. Dass es auf einer solchen Distanz noch fast alle Meilensteine gibt, ist etwas einmaliges in Deutschland. Der Heimatverein Bretsch wird sich mit dem Thema weiter befassen. Vielleicht gelingt es ja, ein Programm zu finden, um die Steine zu sanieren und eine touristische Route dafür zu entwickeln. Dies würde ich gern unterstützen, denn bei Krevese steht ein solcher Ein-Meilenstein. Es ist die 13. Meile vom Anfang der Poststraße Magdeburg - Hamburg, der Reiterstatue von Kaiser Otto der Große auf dem Magdeburger Marktplatz.
Kreistag am Donnerstag-Abend: Abfall und sonstiges
Auf der Sitzung wurde beraten, wie es nach den Urteilen des Verwaltungsgerichtes zur Abfallgebührensatzung und zur deren Kalkulation weitergeht. Der stv. Landrat, Dr. Gruber, hat die Zeitschiene der anstehenden Beschlüsse vorgestellt. So wie es das Gericht vorgibt, müssen nun auch die Kleingartenanlagen satzungskonform erfasst werden. Somit werden zusätzliche Kosten auf die Kleingärtner entstehen. Sinnvoll wäre, die Kleingärtner komplett in der Satzung freizustellen. Das ist aber laut Gerichtsurteil nicht erlaubt. Hierzu wandt ich ein, dass damit die nächste Rechtsunsicherheit vorprogrammiert ist. Es gibt ämlich Gartenanlagen die als Verein organisiert sind und leicht zu erfassen sind und dann gibt es noch "wilde" Anlagen, die von allein gewachsen sind und keinem Verein angehören. Diese vollständig zu erfassen, ist mit vertretbarem Aufwand nicht möglich. Was die Justiz uns bei der Abfallbeseitigung aufbürdet ist absolut weltfremd; dies nur weil zwei Unzufriedene wegen einer Differenz von 0,27 Euro bei der Jahresgrundgebühr geklagt und vor Gericht gewonnen haben. Schade nur, dass dieses Thema zum "Kesseltreiben" gegen die Kreisverwaltung benutzt wurde. Leidtragende werden die Kleingärtner sein.
Weitere Themen waren Schulsozialarbeit, Schullandheime, Schülerticket, Öffentlicher Personennahverkehr, organisierte ehrenamtliche Ersthelfergruppen u.a.
Trinkwasser bremst Ruheforst
Aufgeschreckt durch die Nachricht vom 26.10.2019 (https://www.volksstimme.de/lokal/genehmigung-ruheforst-projekt-stockt-bei-trinkwasserfrage) hatte ich heute eine Besprechung mit dem Wasserverband Stendal-Osterburg. Ich erklärte, dass es ein großes öffentliches Interesse an dem Ruheforst gibt (unzählige Nachfragen erhalte ich dazu) und der Stadtrat einstimmig den Beschluss hierzu gefasst hat. Wie wir die Trinkwasserproblematik mit dem Ruheforst vereinbaren können, muss nochmals mit allen Beteiligten besprochen werden. Deshalb werde ich das Umweltamt des Landkreises als Genehmigungsbehörde, den Wasserverband und den Waldbesitzer als Antragsteller an einen Tisch holen. Ich hoffe, dass wir das gelöst bekommen.
Was sonst noch war...
Neben diesen Terminen beschäftigte mich in dieser Woche die Fraktionssitzung von Pro Altmark zur Vorbereitung der Kreistagssitzung, die Entwicklung des Einzelhandels in der Stadt, die Schweinemastanlage Wasmerslage, die Regionalversammlung der Regionalen Planungsgemeinschaft Altmark, die Nachfolge einer Frauenarztpraxis, die Straßenumbenennungen in Königsmark, viel Verwaltungsorganisation usw.
Schön war der Wochenausklang beim Laternenumzug unseres Kindergartens.