Die Zukunft liegt im ländlichen Raum...
... so, Kodorf-Gründer, Frederik Fischer und Wittenberges Bauamtsleiter, Martin Hahn zur Eröffnung beim Barcamp Wittenberge "Digital und Kreativ auf dem Lande". Zu diesem neuen Veranstaltungskonzept zog es mich am Sonnabend Vormittag. Denn auch ich sehe, wie sich die Arbeitswelt von morgen verändern wird und auch ich sehe, dass es viele Großstädter satt haben, im Stress der City zu arebietn und zu leben. Viele sehnen sich nach einer Möglichkeit, dem Stadtleben zu entfliehen. Coworking spaces auf dem Lande bieten ihnen die Möglichkeit, auch dort zu arbeiten, wo sie sich wohl fühlen können - auf dem Lande. Coworkimg spaces (auch Dorfbüro, Digitaler Arbeitsplatz, modernes Gemeinschaftsbüro,...) können aber auch den vielen Pendlern, die regelmäßig nach Berlin, Hamburg oder Wolfsburg zur Arbeit fahren, eine attraktive Alternative zum herkömmlichen Arbeitsplatz sein. Nicht zu vergessen die vielen Rückkehrwilligen. Ihnen kann ein Coworking Space eine Möglichkeit bieten, in die Heimat zurückzuziehen, ohne den Job wechseln zu müssen. Das diese Entwicklung auf sehr großes Interesse stößt, konnte ich beim Barcamp erleben. Über 80 Teilnehmer aus Hamburg, Berlin, Frankfurt (Main),... trafen sich mit Interessierten aus dem Wendland, der Priegnitz und der Altmark - manch Redner fasst die Region als In-The-middle-of-Nüscht-Region zusammen :-).
Ich schätze, dass diese Entwicklung eine Zukunft hat und die Arbeitswelt verändern wird sowie für Zuzug auf dem Lande führen wird. Dshalb muss sich auch Osterburg diesem Thema widmen und Möglichkeiten schaffen, damit der zug nicht an uns vorbeifährt. Das Barcamp war eine sehr gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und Ideen auszutauschen. Ich bleibe am Thema dran.
Hier zwei gute Presseberichte zum Thema: Gründerszene und Spiegel
Besinnlichkeit und Weihnachtstrubel
Am ersten Adventswochenende beginnt jedes Jahr auch in Osterburg der Weihnachtstrubel. Punkt 14 Uhr fand am Freitag die Eröffnung des Weihnachtsmarktes auf dem Kleinen Markt durch Ortsbürgermeister Klaus-Peter Gose und den Kinder der Kita "Jenny Marx" statt. Wie bereits im letzten Jahr schalten sich die Einzelhändler mit längeren Öffnungszeiten bis 17 Uhr am Sonnabend, 30. November 2019, in den Osterburger Weihnachtszauber ein. Dazu kommen einige Weihnachtsbuden entlang der Breiten Straße, wo z. B. die Lebenshilfe Osterburg und die Jugendwerkstatt Hindenburg Kunsthandwerk anbieten. Auch auf dem Hilligesplatz macht sich weihnachtliches Flair breit – dort werden in wechselnder Besetzung in zwei Buden drei Wochen lang (bis 20.12.) Besucher mit Herzhaftem und Süßem versorgt. Besucher der Stadt müssen keine Parkgebühren bezahlen.
Der Osterburger Markt wird aber nicht der einzige Weihnachtszauber sein, den wir in der kommenden Adventszeit genießen dürfen. Viele weitere Märkte und Konzerte können in unserer Einheitsgemeinde besucht werden: Krevese, Krumke, Walsleben, Rossau, Königsmark und Gladigau. Weitere Infos zu diesen Märkten sind auf der Homepage der Stadt nachzulesen.
Ich wünsche allen Einwohnern und allen Gästen viel Spaß dabei sowie eine besinnliche Advenstzeit in den kommenden vier Wochen.
Frauenarzt/-ärztin gesucht
Seit drei Wochen beschäftigt mich ganz stark, die Nachfolge für die Frauenarztpraxis von Frau Dr. Mewes. Ende des Jahres möchte sie ihre Tätigkeit beenden. Eigentlich schien die Übernahme durch das Johanniter-Zentrum für medizinische Versorgung in der Altmark gesichert. Eine neue Ärztin war gefunden und die Übernahme klar. Doch dann, für uns alle unerwartet hat sich die Medizinierin für eine andere Anstellung in Stendal entschieden. Das war für uns alle ein Schock. Die Praxis von Frau Dr. Mewes ist für sehr viele Frauen der Stadt und weit darüber hinaus eine ganz wichtige Anlaufstelle. Sollte diese nicht weitergeführt werden, gibt es nur noch eine Gynäkologische Praxis in Osterburg. Viele Patientinnen müssten nach Stendal oder Wittenberge ausweichen. Die Bemühungen, eine andere Gynäkologin zu finden waren vielfältig: Anzeigen wurden geschaltet und Headhunter beauftragt - bisher leider ohne Erfolg. In einer Krisensitzung konnte ich mit der Kassenärztlichen Vereinigung erreichen, dass der Praxissitz nicht sofort gestrichen wird. Das wäre nämlich nach Beendigung der Praxistätigkeit der Fall gewesen. Nun haben wir noch ein halbes Jahr Zeit, jemanden zu finden. Die Ausgangssituation ist schwierig. Ich gebe aber nicht auf, denn der Erhalt unserer medizinischen Versorgung ist etwas ganz wichtiges für unsere Stadt.
Ärztenachwuchs wird weiter gefördert
Am Montag stellten sich drei Medizinstudentinnen im Rahmen ihrer Berwerbungen für das städtische Medizinstipendium vor. Ursprünglich waren es vier Bewerbungen. Eine Studentin hat aber ein anderes Stipendium bekommen und deshalb die Bewerbung bei der Stadt zurückgezogen. Da bereits 2018 ein Stipendium an Lena Grüntal vergeben wurde, konnten noch zwei Stipendien vergeben werden. Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung haben wir uns viel Zeit für die Bewerbungsgespräche genommen und uns entschieden, diese beiden Stipendien in diesem Jahr zu vergeben. Die Glücklichen sind Anna Dähnrich und Paula Gitzel. Beide haben am Markgraf-Albrecht-Gymnasium in Osterburg ihr Abitur gemacht. Für die Zeit des Studiums erhalten sie nun ein Stipendium in Höhe von 700 Euro monatlich. Die Kosten dafür teilen sich die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt und die Stadt Osterburg. Nach Abschluss des Medizinstudiums bekommen Sie dann noch im Rahmen ihrer Facharztausbildung eine Zuwendung von 200 Euro im Monat allein von der Stadt. Bedingung: Nach abgeschlossener Ausbildung müssen sie in Osterburg als Ärztin tätig werden.
Hauptausschuss befürwortet neuen NORMA-Standort
Am Dienstag Abend befasste sich auch der Hauptausschuss mit der Abwägung zum B-Plan für den neuen NORMA-Standort. Mit vier Ja-, zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung empfahl dieser dem Stadtrat, dem Beschluss zuzustimmen. Meine Argumente hierzu hatte ich bereits im Bauausschuss vorgetragen (siehe Wochenrückblick November 2019 IV). Um nochmal eine zeitliche Einordnung zu machen, will ich daran erinnern, dass der Aufstellungsbeschluss für das Verfahren bereits im Januar und Februar 2018 durch die Gremien ging. Damals hatte der Ortschaftsrat und die Ausschüsse des Stadtrates einstimmig dem Projekt zugestimmt. Auf der Stadtratssitzung am 15.02.2018 wurde der Beschluss mit nur einer Gegenstimme bestätigt. Schon damals wussten alle Teilnehmer der Beratungen, dass damit auch ein neuer Bäcker und Fleischer verbunden ist (siehe: Volksstimme 17.02.2018 und Altmark Zeitung 24.01.2018). Sich nun hinzustellen und deshalb dem aktuell notwendigen Abwägungsbeschluss nicht mehr zuzustimmen ist unredlich. Schließlich hat NORMA im Vertrauen auf die Kommualpolitik die Grundstücke erworben und viele weitere Projektkosten getragen. Wir haben jetzt die einmalige Chance, für die über 1000 Bewohner des Nordens unserer Stadt endlich eine Einkaufsmöglichkeit zu schaffen.
weitere Beschlüsse des HA waren:
- Ablehnung der Abschaffung von Altkleidercontainern im Stadtgebiet
- Zustimmung zur Erhöhung des Zuschusses für die Bewirtschaftung des Osterburger Friedhofs
- Zustimmung zur Videoüberwachung auf dem August-Hilliges-Platz
- Ergänzung des Regionalen Entwicklungsplanes um Radwege in der Einheitsgemeinde
- Bereitstellung zusätzlicher Mittel für den Ausbau der Grundschule Flessau
- Neuorientierung der Ortschaftsratsmittel ab dem Jahr 2021
Im nichtöffentlichen Teil standen dann noch Vergabe-, Personal- und Grundstücksangelegenheiten auf der Tagesorndung.
Europagespräche in Osterburg
(alle Fotos: "Europagespräche@GerolfMosemann")
Am Mittwoch Abend hatte die Landesregierung von Sachsen-Anhalt zu einer interessanten Veranstaltung in den Gemeinderaum der Katholischen Kirche geladen. Gemeinsam mit Staatssekretär Dr. Michael Schneider, Beauftrager des Landes beim Bund und Leiter der Landesvertretung in Berlin, Patrick Lobis von der Vertretung der EU in Berlin sowie Moderatorin Carmen Niebergall diskutierten wir mit ca. 20 Gästen über die Europäische Union. Unter den Gästen waren u.a. der Landrat, Carsten Wulfänger, Danny Schmieter, Schülersprecher Gymnasium, Torsten Werner, Landwirt und Ralf Engelkamp, Designer vom atelier offen, teil. Hauptkritikpunkt war die unwahrscheinliche Bürokratie der EU und die komplizierte Fördermittelbearbeitung. Deshalb forderte der Landrat, den Regionen eigene finanzielle Budget zu geben. Über diese Regionalbudget sollten die Kreistage und Stadträte frei verfügen können. Ich erinnerte, dass ganz viele Investitionen in der Hansestadt Osterburg ohne EU-Förderung nicht möglich gewesen wären, wie die Sanierung der Hainschule, der Sekundarschule, des Gymnasiums oder der vielen landwirtschaftlichen Wege. Ich betonte aber auch, dass die Förderprojekte viel einfacher abzuwickeln sind, wo keine EU-Mittel drinstecken, wie die Sanierung der Grundschule Flessau oder die Stadtsanierung. Alles in allem war sich die Runde aber einig, dass die EU vorteilhaft für Deutschland ist und erhalten bleiben muss. Dies geht aber nur durch Verständnis für die Abläufe innerhalb des Staatenbundes. Dafür diente das Europagespräch, von dem ich mir viel mehr wünschen würde.
Weitere Termine der Woche waren:
- Besprechung zu den Bäumen in der Ernst-Thälmann-Straße
- Bau von Einstiegshilfen an der Biese für Kanus (Wassertourismusprojekt)
- Verbandsversammlung des Wasserverbandes
- Vorstellungsgespräche für die Stelle eines Auszubildenden
- Bürgersprechstunde des Landrates
- Amtsleiterrunde
- Verwaltungsrat des Sozialtherapeutischen Zentrums Gut Priemern
- Fraktionssitzung der CDU Osterburg
- zweitägige Bürgermeisterweiterbildung in Tangermünde
- den Abschluss der Woche bildete am Freitag Abend die Sportförderpreisverleihung des Landkreises in Stendal. Herzlichen Glückwunsch den Siegern!