Bei allen Einwohnerinnen und Einwohnern, die mir 2011 ihr Vertrauen bei der Bürgermeisterwahl in Osterburg gegeben haben, bedanke ich mich herzlich. Mutig, enthusiastisch und voller Überzeugung bin ich vor sieben Jahren angetreten. Angetreten, um mich für die Entwicklung und den Zusammenhalt unserer Heimat einzusetzen - gemeinsam mit Volksvertretern im Stadtrat und in den Ortschaftsräten sowie den Mitgliedern in verschiedenen Gremien, Gemeinschaften und Vereinen, den Mitarbeitern der Verwaltung, den Angestellten der städtischen Tochtergesellschaften und nicht zuletzt den Verantwortlichen und engagierten Beschäftigten in den Unternehmen, Sport-, Kultur-, Sozial- und Bildungseinrichtungen.
Ich habe mich in einer Lebensphase zur Wahl des Bürgermeisters in Osterburg aufgestellt, in der ich als Stadtratsvorsitzender bereits die Zukunft der Einheitsgemeinde mitlenken und -leiten konnte; in der ich als Landtagsabgeordneter bereits gute Beziehungen in die Politik auf Landesebene aufgebaut hatte und mich zum Beispiel noch sehr gut an das hartnäckige Ringen um die Personenaufzüge am Osterburger Bahnhof erinnere. Nach monatelangen Verhandlungen zwischen Sachsen-Anhalts Verkehrsministerium und der Deutschen Bahn AG wurden 2009 schließlich eine Million Euro für die Montage der beiden Fahrstühle investiert.
Mit dem plötzlichen Tod des amtierenden Bürgermeisters Hartmuth Raden im Juli 2011 hat Osterburg einen herben Verlust erlitten, den ich sehr bedauere. Eine Neuwahl für das Amt des Bürgermeisters rückte unerwartet ins aktuelle Geschehen und ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, meine 2002 begonnene parlamentarische Laufbahn zu verlassen. Doch die Möglichkeit, hier direkt vor Ort in meiner Heimat, die ich außer zu Ausbildungszwecken nie verlassen habe und auch nie für längere Zeit verlassen wollte, eine derart vielfältige und herausfordernde Aufgabe übernehmen zu können, ließ und lässt noch immer keinen Zweifel für mich offen.
„Schenke uns ein mutiges Herz,
damit wir beherzt handeln können,
wenn wir gebraucht werden.“
Diese Fürbitte habe ich vor langer Zeit einmal gehört. Sie kommt mir immer dann in den Sinn, wenn ich an einer Weggabelung stehe – so wie 2011. Ich habe mich gedanklich zwar nie von Osterburg entfernt, an dem Punkt aber ganz bewusst und mutig für Osterburg entschieden und bin beherzt in die Fußstapfen meiner Vorgänger getreten.
Die sich unerwartet auftuenden Wege sind meist die besten, wenn man nicht daran denkt, nicht krampfhaft danach sucht oder blind für einen Blick über den Rand hinaus eine Zielgerade anstrebt. So zumindest verstehe ich das Leben und seine Herausforderungen grundlegend. Für mich persönlich gab es rückblickend und auch heute noch immer keine ansprechendere politische Aufgabe als das Bürgermeisteramt. Nach zwei Legislaturperioden im Landtag reizte es mich sehr, aus der Rolle des Vermittlers, herauszutreten, um direkt an der Basis konkrete Verantwortung zu übernehmen und eine intensivere, unmittelbare Gestalterposition einzunehmen. Ein Schritt, den ich nie bereut habe und den ich mit Ihrer Unterstützung bei der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2025 gerne fortsetzen möchte.
Als Einheimischer mit zwölfjähriger Mitgliedschaft im Osterburger Stadtrat (davon zuletzt zwei Jahre als Vorsitzender) war ich bei Amtseintritt 2011 thematisch umfassend in die Belange der Einheitsgemeinde involviert und personell gut vernetzt. Während meiner ersten Amtszeit als Bürgermeister von Osterburg haben sich verschiedene Themenschwerpunkte herauskristallisiert, zusätzlich zu dem, was ich mir mit dem Wahlantritt 2011 vorgenommen hatte. Themen, die fließend über Amtszeiten hinaus auch weiterhin wichtig sind und bleiben. Hier ein Überblick:
Angesichts einer finanziell äußerst angespannten Haushaltslage Osterburgs im Jahr 2011 ließ sich die Umsetzung von Zukunftsideen mit nur großer Umsicht und Weitsicht vollziehen. Vordringliches Ziel war für mich die Fortsetzung des bestehenden Konsolidierungskonzeptes, um ab 2019 wieder aus eigener Kraft einen ausgeglichenen Haushalt aufstellen zu können. Dies ist uns schon 2018 gelungen:
Finanzpolitisch fachliche Expertise und souverän sachliche Streitkultur aller Beteiligten trugen in dieser Zeit maßgeblich zur Fortführung und schließlich erfolgreichen Konsolidierung des Haushalts der Hansestadt Osterburg (Altmark) bei. Zur Veranschaulichung der positiven finanziellen Entwicklung Osterburgs hier zwei Grafiken:
Mit monatilichen Elternbeiträgen von 153,00 Euro für eine Betreuung bis 50 Wochenstunden zählen wir innerhalb Sachsen-Anhalts zu den günstigsten. Der Durchschnitt im Landkreis Stendal liegt bei 213,00 Euro. Fest stand und steht für mich: Kitas müssen bezahlbar sein, damit sich Beruf und Familie vereinbaren lassen! Lesen Sie mehr zu Entwicklungen und Maßnahmen im Kita-Bereich...
Die Absicherung der medizinischen Versorgung ist ein zentrales Thema meiner Arbeit als Bürgermeister von Osterburg und wird auch in den kommenden Jahren einen weiterhin hohen Stellenwert einnehmen. Besonderes Augenmerk müssen wir dabei auf den Erhalt vorhandener Arztpraxen legen, sprich in erster Linie auf eine erfolgreiche Praxisnachfolge und demzufolge die kurzfristige und langfristige Ansprache von Nachwuchsmedizinern. Informieren Sie sich über erfogreich in die Wege geleitete Aktionen zur medizinischen Versorgung in Osterburg...
Für ein schnelles und leistungsfähiges Retten, Löschen, Bergen und Schützen heute wie morgen müssen wir über eine schlagkräftige, gut ausgebildete und ausgerüstete Truppe verfügen. Erfahren Sie mehr über Ziele und Maßnahmen, um den Brandschutz zu stabilisieren und zukunftssicher zu machen...
Nicht nur offiziell und landesweit war das Jahr 2017 das Jahr der Reformation. Für mich ist das damit im Wortsinn verbundene Umgestalten und Erneuern permanent gegeben - mit Blick auf ein nachhaltiges Erhalten & Entwickeln dessen, was Osterburg bietet und kann. Denn Osterburg war und ist unabhängig von Amtsperioden laufenden Veränderungen von außen ausgesetzt. Und Osterburg ist eine Einheitsgemeinde, die sich den Herausforderungen stellt, von innen heraus gestaltet und modernisiert. Wenn ich eines in meiner bisherigen Zeit als Bürgermeister festgestellt habe, dann dass wir uns als Bürgerinnen und Bürger dieser Region offen für den allgemeinen und speziellen Wandel zeigen. Dass wir den Mut haben, auf neue Entwicklungen kreativ und konstruktiv zu reagieren. Dass wir Macher sind und uns nicht kleiner machen müssen, als wir sind. Und dass es nur in einem Miteinander aller funktioniert.
Als Bürgermeister habe ich gemeinsam mit den Volksvertretern und ehrenamtlich in verschiedenen Gremien Engagierten, Mitarbeitern in der Verwaltung und auch im Kontakt auf landespolitischer Ebene in einem über parteipolitische Grenzen hinausgehenden und einem sachlich geführten Diskurs starke Fundamente für die Zukunft legen können. Solche, auf denen ich mit Ihrer Unterstützung in der kommenden Amtszeit als Bürgermeister von Osterburg und darüber hinaus zuversichtlich aufbauen möchte.
Können wir zufrieden mit der aktuellen Lage in der Einheitsgemeinde sein?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir bewerten, was wir sind und was wir haben.
Wir sind eine Stadt mit nur 10.000 Einwohnern, die Kernstadt mit gerade einmal 6.000. Wer ein bisschen über den Tellerrand blicken kann,
weiß, dass vergleichbare Orte in Deutschland froh sind, wenn Sie mehr als einen Allgemeinmediziner, einen Bäcker oder eine Grundschule haben.
In Osterburg hingegen finden wir 20 Arztpraxen, sechs Supermärkte + sechs Bäcker, zwei Grundschulen, zwei Förderschulen, eine Sekundarschule und ein Gymnasium + Landessportschule, Stadt- und Kreisbibliothek, Kreismusikschule und Kreisvolkshochschule. Wir haben mit sieben Kindertagesstätten, die sich über fünf Orte verteilen und durch vier verschiedene Träger geführt werden, ein breitgefächertes Betreuungsangebot, welches noch dazu landesweit mit den günstigsten Kita-Gebühren auskommt.
Wir können im Sommer sowie im Winter schwimmen und baden gehen. Bei einer Vielzahl an Sportvereinen muss auch keiner unter Bewegungsmangel leiden. Wir haben eine bei den Jugendlichen sehr beliebte Disko und über das ganze Jahr verteilt, herausragende kulturelle Veranstaltungen.
Viele Behörden haben ihren Sitz bzw. eine Geschäftsstelle in Osterburg; die Polizei, das Jobcenter, die Agentur für Arbeit, die Abfallentsorgungsgesellschaft, der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft oder den Wasserverband Stendal-Osterburg. Wir sind aber auch ein attraktiver Unternehmensstandort geworden, der viele Arbeitsplätze geschaffen hat; dies nicht nur durch die größten Unternehmen im Ort, wie MPA Pharma, OstBau oder die Lebenshilfe, sondern auch durch die vielen Handwerksbetriebe, den Handel und die Landwirtschaft.
Mittlerweile macht sich das auch in der Arbeitslosenstatistik deutlich bemerkbar. Im November 2009 betrug diese für die Region Osterburg 14,6%. Das war die schlechteste in der ganzen Altmark und wir hielten hinter Klötze, Gardelegen, Salzwedel, Havelberg und Stendal die Rote Laterne in unserer Hand. Heute sieht das ganz anders aus. Die Arbeitslosenquote beträgt in der Region Osterburg (November 2017) nur noch 7,1% und wir liegen hinter Gardelegen auf Platz zwei in der Altmark. Eine unglaubliche Entwicklung, die unsere Region in den letzten Jahren durchlaufen hat.
Ein Flächennutzungsplan (kurz: FNP) dient dem langfristigen Ziel zur Stabilisierung und Verbesserung unserer Lebensqualität und zeigt auf, wohin sich unsere Heimat als Ort zum Wohnen, Leben, Arbeiten und Wirtschaften entwickeln soll. Ganz wichtig ist die Schaffung neuer Wohnbauflächen, da wir in Osterburg so gut wie keine freien Bauflächen mehr haben. Deshalb werden für die Stadt ca. 14 ha neue Flächen eingeplant. Der Schwerpunkt ist im Norden der Stadt. Aber auch in unseren Dörfern sind ca. 20 ha neue Wohnbauflächen vorgesehen.
Für die wirtschaftliche Entwicklung planen wir an der zukünftigen Autobahnabfahrt ein Gewerbegebiet. Der Bedarf ist da. Es gibt bereits sehr konkrete Investitionsabsichten, an unserer Autobahnabfahrt verschiedene Gewerbebetriebe zu errichten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir nicht nur die Autobahnabfahrt Osterburg bekommen, sondern auch neue Unternehmen. Ein weiteres wichtiges Ziel des Planes ist es, für den Norden der Stadt eine Einkaufsmöglichkeit zu bekommen. Deshalb sieht der Plan ein entsprechendes Sondergebiet vor. Auch hierfür gibt es bereits ein Unternehmen, welches an dieser Stelle einen Markt errichten möchte.
Ein weiteres zukunftssicherndes Projekt ist das vom Stadtrat beschlossene Maßnahmepaket zur dauerhaften Stabilisierung und
Verbesserung der medizinischen Versorgung. Nach allem was ich darüber gehört habe, ist Osterburg mit diesem 10-Punkte-Plan Vorreiter, dieses ganz wichtige gesellschaftliche Problem zu
lösen.
Ein Punkt davon ist das kommunale Medizinstipendium. Mit Lena Grünthal konnten wir gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt die erste Medizinstudentin mit diesem Stipendium
an Osterburg binden. Weitere werden in den nächsten Jahren folgen, so wie es vom Stadtrat beschlossen wurde. Das ist bisher einmalig in Deutschland.
Auch die Absicherung des Brandschutzes ist eine wichtige kommunale Aufgabe. Zur Erhöhung der Attraktivität einer Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr hat der Stadtrat ebenfalls ein Maßnahmepaket beschlossen, welches nicht nur finanzielle Anreize beinhaltet, sondern auch den Vorrang für Feuerwehrkameraden bei Personal-Einstellungen der Gemeinde, die Einstellung eines weiteren Gerätewartes sowie eines Brandschutzerziehers, um die Kinder an den Schulen und in den Kitas unserer Gemeinde so früh wie möglich für den Brandschutz zu interessieren.
Wir in Osterburg haben zusammengehalten, das habe ich vielfältig gespürt. Zum Beispiel bei den Kameraden der Feuerwehr u. a. beim Sturm "Xavier" und vielen freiwilligen Helfern; egal wann, egal wo. Ich habe Zusammenhalt gespürt und den Willen, etwas zu leisten, bei den Arbeitnehmern, Selbständigen und Unternehmen, die sich jeden Tag am Markt behaupten. Ich habe Zusammenhalt und den Willen gespürt, Wissen und Werte weiterzugeben, bei den Pädagogen in den Schulen, Kitas und Horten.