#OBloG-2018: Osterburg im Wochenrückblick / August 04

Was bedeutet eigentlich demografischer Wandel? Kurz auf den Punkt gebracht: Älter und weniger. Statt zu wachsen, schrumpft die Bevölkerung. Und wir Menschen werden auch dank des medizinischen Fortschritts und der guten Versorgung zudem immer älter. In ländlichen Regionen wie bei uns in der Altmark ist der Trend sicher deutlicher spürbar als anderswo. Doch in Osterburg haben wir bereits gute Wege eingeschlagen, um das Leben lebenswert zu erhalten und für die Zukunft genauso zu gestalten. Das spricht sich landesweit herum und hat am Montag, dem 20. August 2018, eine 15-köpfige Reisegruppe auf "Demografietour" von Magdeburg zu uns geführt. Das Motto der von der "Konrad Adenauer Stiftung Sachsen-Anhalt" organisierten Bildungsreise hieß "Zukunft unserer Heimat – zur Gestaltung des ländlichen Raums" und unter den Teilnehmern waren z. B. Mitarbeiter der Hochschule Harz, des WelcomeCenters Sachsen-Anhalt (Kontaktstelle für Rückkehr- und Zuzugsinteressierte) und des Kompetenzzentrums Soziale Innovation Sachsen-Anhalt. Das Interesse an der Entwicklung Osterburgs und vor allem das positive Feedback zu unseren nachahmenswerten  Antworten auf Fragen des demografischen Wandels hat mich nicht nur als Bürgermeister von Osterburg sehr gefreut.

Auch hier möchte ich mich herzlich für die vielen Glückwünsche zu meinem Geburtstag heute bedanken. Etliche Ratschläge und Botschaften, die mich über alle möglichen Kanäle erreicht und die mich sehr gefreut haben, werde ich versuchen zu beherzigen und mit ins neue Lebensjahr zu nehmen. Manch einer ließ es sich nicht nehmen und legte eine spontane Stipvisite bei mir im Büro ein. So wie Dieter Schröder, der in seiner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates der DAK auf dem Weg zu einer Sitzung in Hamburg noch schnell zum Gratulieren vorbeikam.

Osterburg ist nicht nur eine Hansestadt, Spargelstadt oder Literaturstadt. Wir sind auch eine Sportstadt. Doch hierfür fehlte bisher noch eine passende Veranstaltung, mit der wir als gesamte Region einen weiteren überregionalen Höhepunkt im Kalender markieren können. 27 Jahre nach dem letzten Radrennen in Osterburg wird dieser alten sportlichen Tradition endlich wieder Leben eingehaucht. Nicht irgendwie, nicht irgendwas, sondern in Erinnerung an die "Kleine Friedensfahrt" zu DDR-Zeiten. Ein organisatorischer Kraftakt für eine so kleine Verwaltung wie unsere. Ohne viele starke Partner, die zusammen an einem Strang ziehen, ließe sich das gar nicht auf die Beine stellen. Und damit meine ich neben dem namensgebenden Hauptsponsoren VR PLUS die Avacon, natürlich den Landesverband Radsport, die Kollegen vom Ordnungsamt und von den Stadtwerken, die Triathlonfüchse Osterburg, die Grundschulen der Einheitsgemeinde Osterburg sowie die Förderschule "Anne Frank", die Gaststätte "Zur Sachsenfalle", die Mitarbeiter beim Landkreis und beim Polizeirevier Stendal. Und ich meine auch die Einzelhändler in Osterburg, die am Radrenn-Sonntag (16.09.2018) von 9  bis 15 Uhr einen verkaufsoffenen Sonntag mit verschiedenen Aktionen auf die Beine stellen wollen. Ich meine außerdem auch jetzt schon sämtliche Helfer am Veranstaltungstag selbst.

Am Donnerstag, dem 23.08.2018, vor dem Hauptausschuss, waren alle Stadträte und sachkundigen Einwohner in den Krumker Forst eingeladen, um sich eine Vorstellung davon zu machen, ob, wo und wenn ja wie ein Ruheforst in Osterburg aussehen könnte. Der Tod kennt ja viele Wege, die Bestattung aber nicht – obwohl der Wunsch nach einer Alternative zum traditionellen Friedhof immer größer wird. Laut Statista-Umfrage zur Form der eigenen Beerdigung in Deutschland 2016 würden sich 19 Prozent für eine pflegefreie Beisetzungsform außerhalb eines Friedhofs entscheiden – genauso viele wie sich ein übliches Urnengrab auf einem Friedhof vorstellen können, 24 Prozent würden sich dort ein Sarggrab wünschen. Zeit zum Umdenken also und Zeit für ein Treffen hinter der Landessportschule. Genauer gesagt hinter dem Landwehrwall. Dort liegt der Krumker Forst, der seit 2003 in Besitz der Gräflichen Bernstorff'schen Betriebe ist. Adrian von Bernstoff und Ralf Abbas, Forstmann und Geschäftsführer des rund 350 Hektar großen Waldstückes, erzählten Wissenswertes über die Geschichte und den Baumbestand des Areals. In einem etwa 4 Hektar großen Teilstück soll in naher Zukunft ein Ruheforst eingerichtet werden, als ganz normaler Friedhof mit Satzung - nach Vorbild des Waldfriedhofs in Gartow, der seit 2007 existiert. Bauliche Veränderungen und größere Maßnahmen für die Gestaltung der Ruhestätte sind nicht vorgesehen und auch nicht notwendig. Die Planung ist soweit abgeschlossen, ein offizieller Antrag wird gestellt, wenn sich die Stadträte in ihrer September-Sitzung dafür aussprechen. Bei erfolgreicher Genehmigung können sich Interessenten dann entweder einen Baum mit bis zu zwölf Begräbnisstellen (Familien-Biothop) oder eine Begräbnisstelle an einem Baum (Gruppen-Biothop) aussuchen. Die Laufzeit gilt für 99 Jahre, normale Forstwirtschaftstätigkeiten würden dort dann eingestellt werden. Die Grabpflege übernimmt die Natur. Ich selbst kann mir das für mich zwar nicht vorstellen, bin aber schon oft darauf angesprochen worden und nach den ersten Abstimmungsrunden zuversichtlich, dass wir als Stadt mit einem Waldfriedhof den vorhandenen Bedürfnissen vieler Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich der letzten Ruhestätte gut entgegen kommen können. Warten wir die Abstimmung im September ab, dann gibt es nähere Informationen. PS: Die möglichen Ruheforst-Betreiber wollen sich auch an der Restaurierung der Krumker Kriche beteiligen.

Liebe Freunde der Literatur,  das Fenster zur Welt ist die Sprache, so heißt es im Allgemeinen. Sämtliche Luken auf, frische Luft und jede Menge Licht hinein, so sagen wir Biesestädter vom 15. bis 28. Oktober 2018 mit den bereits 19. Osterburger Literaturtagen – kurz: OLITA – im Speziellen. OLITA – fünf Buchstaben, die für ein vielseitiges Kulturleben der Altmark stehen: mit klassischen Lesungen thematisch quer Beet, schonungslosen Biografien, zum Teil multimedialen Vorträgen und musikalischer Unterstützung, humorvollen Geschichten, moderner Poesie, selbstironisch aufbereiteter Alltagserfahrung inklusive Irrungen und Wirrungen, literarischem Kabarett und vielem mehr. 

Heute luden die Mitarbeiterinnen der Bibliothek Osterburg anlässlich der 19. Osterburger Literaturtage (OLITA) zur Pressekonferenz. Das gesamte Programm erhalten Sie online unter bibliothek.osterburg.de. Programmhefte liegen unter anderem in der Bibliothek und Stadtverwaltung aus. Karten für eintrittspflichtige Veranstaltungen können ab Montag, 27.08.2018 unter Tel: 03937 - 895309 erworben werden.

Mein großer Dank gilt den Organisatoren, Mitwirkenden und Förderern für ihr herausragendes Engagement, die Sprache erneut so gekonnt für zwei Wochen ins Zentrum des Geschehens zu rücken. Und auch dem Publikum danke ich herzlich für das Interesse und lade dazu ein, das Fenster für einen Blick auf die literarische Landkarte der OLITA mit ihrer beeindruckend thematischen Fülle weit zu öffnen. Und nicht nur das, sondern das, was der Ausblick zu bieten hat, mit allen Sinnen zu genießen.  Freuen wir uns gemeinsam auf lebendige Begegnungen mit Sprache in all ihren Spielarten für ein Publikum jeden Alters.