Wochenrückblick Februar 2019 / II

"Feuerwehr" als Unterrichtsfach gefordert

Am Sonnabend Vormittag lud der Kreisbrandmeister und Verbandsvorsitzender, Dr. Ringhardt Friedrich, die Feuerwehren aus dem Landkreis nach Osterburg ein. In seinem Bericht ging er auf die besonders hohe Zahl der Brandeinsätze in 2018 hin. Besonders zu schaffen machten die 50 Waldbrände. Erschwerend kommt hinzu, dass Jahr für Jahr die Zahl der verfügbaren Einsatzkräfte sinkt. Mut macht aber die erfolgreich Kinder- und Jugendarebiet der Wehren im Landkreis, die mit steigenden Mitgliederzahlen bereits Früchte trägt. Auch der Landrat, Carsten Wulfänger, ging auf die besondere Problematik der sinkenden Zahlen bei den Einsatzkräften ein. So waren im Landkreis Stendal im Jahre 1995 noch 4800 Kameraden im Einsatz und 2017 nur noch 3700. Die Bemühungen Osterburgs, die Einsatzbereitschaft durch neue Kameraden zu stärken, ist dem Landrat wohl bekannt und fand lobende Erwähnung in seinem Grußwort. Als Hausherr durfte auch mich an die anwesenden Kameraden wenden. Dabei ging ich auf ein schönes Beispiel in einer Angermünder Schule ein. Dort steht immer mittwochs das Wahlpflichtfach "Feuerwehr" auf dem Stundenplan. Die Feuerwehrausbildung gehört dort also zum regulären Unterricht. Diese Möglichkeit wünsche ich mir auch für unsere Schulen und werde hierzu einen Brief an den Bildungsminister von Sachsen-Anhalt schreiben.

Mein Kollege aus der Verbandsgemeinde Seehausen, Rüdiger Kloth, bedankte sich auf der Versammlung bei den anwesenden Feuerwehren. Viele von ihnen waren im letzten Jahr beim großen Waldbrand in Seehausen im Einsatz und konnten zusammen schlimmeres verhindern. Er richtete seinen Dank aber auch an die anwesenden Bürgermeister, weil diese für den Einsatz ihrer Wehren Seehausen keine Rechnung gestellt haben. Eine Selbstverständlichkeit wie ich finde, denn schließlich kann jede Gemeinde mal in solch eine Situation kommen und Nachbarschaftshilfe gebrauchen. Zusammen sind wir stark!

Pro Altmark - überparteilich für unsere Region

Freitag Nachmittag hat die Wählergemeinschaft Pro Altmark in Stendal ihre Kandidaten zur Kreistagswahl gekürt. Mit 23 starken Persönlichkeiten treten wir in allen drei Wahlbereichen an. Nachdem nun die Mitglieder von Pro Altmark feststehen, werden diese in den kommenden Tagen ein Wahlprogramm/Wahlziele festlegen. Die Klammer, die uns aber von Anbeginn eint, ist der Protest gegen den Wahlbetrug in Stendal vor fünf Jahren und die mangelhafte Aufarbeitung durch den CDU-Kreisverband. Die Volksstimme hat schon berichtet. Hier ist der Link dazu.

Projekt: Beschaffung Löschgruppenfahrzeug LF10 für 2020 angeschoben

Gerade erst habe ich bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Osterburg symbolisch den Schlüssel für ein neues Löschgruppenfahrzeug LF20 übergeben - am Montag, 11.02.2019 unterzeichnete ich den Fördermittelantrag für die Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs LF10 Allrad im Jahr 2020. Grundlage ist die Umsetzung des vom Osterburger Stadtrat beschlossenen Brandschutzkonzeptes und Feuerwehrbedarfsplanes. Die Gesamtkosten für das LF10 sind mit 300.000,00 Euro beziffert, die beantragte Zuwendung mit 125.000,00 Euro, die Eigenmittel sind im Haushalt eingestellt. Das LF10 soll einen LF 8/6 ersetzen, das zum Zeitpunkt der Ersatzbeschaffung 21 Jahre im Dienst ist und auch mit Blick auf den vorgesehenen Bau der A 14 eine wichtige Rolle spielt.

Am Puls der Zeit: Perspektive Landarzt - Homepage und Flyer im Endspurt

In einem "Leitfaden zur Ärzteversorgung", vom Stadtrat im Mai 2017 beschlossen, und mit dem wir im November 2017  in der Kategorie "Gestalten – bewährte Fachkräfte halten – neue Spezialisten begeistern" landesweit auf Platz 2 der Demografieprojekte in Sachsen-Anhalt landeten, wollen wir in Osterburg einen drohenden Ärztemangel abwenden. Junge Mediziner sollen auf unterschiedliche Art für die Übernahme einer Praxis gewonnen werden, Kernstück ist das Medizinstipendium. Das Aktionspaket zur Absicherung der medizinischen Versorgung bei uns sieht auch den Aufbau eines Internetportals vor, das Osterburg umfassend als Gesundheitsstandort und attraktiven Lebensmittelpunkt darstellt. Es wird alle Angebote des Ärzteleitfadens in einem Kanal zusammenführen, Nachwuchsmediziner wie bereits niedergelassene Ärzte ansprechen und auch den Einwohner*innen von Nutzen sein.

 

Was nutzen uns die vielen Angebote, Ideen, Anregungen, Weiterführungen, Neuigkeiten etc., wenn wir dies nicht auch öffentlich gebündelt nach außen tragen? Wir müssen auch von Menschen gefunden werden, die nicht gezielt nach Osterburg suchen, um ihren Wunsch zu erfüllen, Ärztin oder Arzt auf dem Land zu werden. Für die Umsetzung erhalten wir Fördermittel von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt in Höhe von 22.452,00 Euro, die das Projekt mit einer 80-prozentigen Quote über das Programm „Demografie – Wandel – Gestalten“  fördert. Inklusive der im Haushalt bereitgestellten Eigenmittel stehen insgesamt 28.065,00 Euro zur Verfügung. So konnten wir nach dem Anschieben eines Stipendiums für Studenten der Humanmedizin nahtlos einen weiteren wichtigen Schritt von der Theorie in die Praxis gehen, den Erhalt der Arztpraxen über eine gezielte Praxisnachfolge lang- und kurzfristig von verschiedenen Seiten aus angehen.

 

Wenn wir Nachwuchsmediziner erreichen wollen, auch aus anderen Regionen Deutschlands, muss sich Osterburg zeigen. Am Puls der Zeit und als attraktive Perspektive Landarzt in der Altmark. Mit allen Angeboten, wie

  • Unterstützung bei der Grundstücks- und Wohnungssuche
  • Fördermittel für Praxismodernisierungen
  • Zusammenarbeit mit anderen Akteuren der Daseinsvorsorge
  • Angeboten für Studenten im Praxisjahr

und ganz wichtig:

  • als funktionierendes Netzwerk aus Ärztinnen und Ärzten
  • mit allen "weichen" Standortfaktoren drumherum

Das geht am schnellsten und kostengünstigsten über ein Internetportal, das als zentraler Anlaufpunkt für alle Zielgruppen und Handlungsakteure dient. Das Netzwerk soll im Kleinen wie im großen Ganzen die wesentlichen Handlungsfelder der Daseinsversorgung und sozialen Infrastruktur „Medizinische Versorgung“, „Mobilität“, „Nahversorgung“ sowie „Bildungseinrichtungen“ an einem zentralen Punkt zusammenführen und logisch miteinander vernetzen. Damit werden wir eine positive Außenwirkung als stabiler Gesundheitsstandort realisieren und insgesamt zu einem positiven Image unserer Einheitsgemeinde mit dem Motto „Wir leben Land“ beitragen.

 

In Verbindung mit familienfreundlicher Politik und Gesellschaftsstruktur (siehe bspw. stabile Elternbeiträge für Kitas) kann die Außenwirkung dazu beitragen, dass sich junge Familien nicht nur für einen Verbleib in der Region entscheiden, sondern auch zurückkehren, was bereits zu beobachten ist. Auch so können wir unterm Strich zu einer Stabilisierung der Bevölkerung in Osterburg beigetragen. Denn egal ob Jung oder Alt – gute medizinische Angebote spielen eine sehr entscheidende Rolle bei der Wahl des individuellen Lebensmittelpunktes. Wir - und damit meine ich auch andere Gemeinden in der Altmark stehen in einem direkten "Wettkampf" um Nachwuchsmediziner und müssen uns in Ärztekreisen und an Unis – nah wie fern – deutlich attraktiv positionieren. Dazu ist der Aufbau des Online-Portals am ehesten geeignet, um schnell und im Anschluss an die Erstellungskosten nachhaltig kostengünstig einen großen Kreis zu erreichen. Ergänzt wird dieses Online-Angebot durch Flyer, Imageanzeigen in Uni-Zeitschriften Sachsen-Anhalts, die Schaltung von Online-Werbebannern auf zielgruppenspezifischen Portalen und einer Präsentationsmappe mit attraktivem Willkommenspaket, das auch durch die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) an interessierte Nachwuchsmediziner ausgereicht wird. Auch hierfür werden die Fördermittel eingesetzt.

Über all das, die konkrete Umsetzung, sprach ich am Montagvormittag auf der Zielgeraden mit den Projektbeteiligten, die sich im Vorfeld auch noch einmal mit den ortsansässigen Ärztinnen und Ärzten trafen. Die Freischaltung ist im Frühjahr 2019 geplant.

Zeitsprung ins Jahr 1937, Rossau - Kinder von einst zusammenführen

Mal ein anderer Blick auf meine Arbeit als Bürgermeister: "Es liegt mir am Herzen mit meiner dieses Jahr 95 Jahren Ihnen mitzuteilen, dass ich damals in eurer Gemeinde ein Kind gerettet habe. Es geschah im Sommer 1937. Zu dieser Zeit wurden Vieherden von der Koppel gelassen...", schreibt mir ein heute in Frankreich lebender ehemaliger Einheimischer. Eine rührende Geschichte über die Rettung eines Rossauer Kindes und der Wunsch nach einem Wiedersehen. Nach so langer Zeit... Ich habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, den Betreffenden ausfindig machen können und hoffe für alle Beteiligten, dass sie sich persönlich gemeinsam bei einem Treffen daran erinnern werden.

"Zu viel Randale und Krach am Busbahnhof in Osterburg"

Der Einladung unserer Seniorenbeauftragten, Sabine Schiddel, zum Senioren - / Diabetikertreff am Montagnachmittag in die Räume der Volkssolidarität an der Gartenstraße in Osterburg bin ich gerne gefolgt. Das Gespräch mit der älteren Generation ist wichtig und suche ich regelmäßig. Unter anderem informierte ich über aktuelle Pläne und Entwicklungen, wie z. B. dem Bevölkerungsrückgang, weswegen im Stadtrat zukünftig nur noch 20 Plätze zu vergeben sind. Auch abgeschlossene und geplante Straßenbauprojekte kamen zur Sprache. Großes Interesse fand auch die Idee der Pfeifferschen Stiftungen zu Magdeburg, Menschen das selbstbestimmte Altern in den eigenen vier Wänden so lange wie möglich zu gewähren - ohne zu vereinsamen! Mit zwei Vertreterinnen des Projekts hatte ich mich Mitte Januar getroffen und auch hier kurz darüber berichtet.

 

Vonseiten der Senioren wurde über "zu viel Randale und Krach am Busbahnhof in Osterburg" berichtet. Ein Problem, für das wir über das Ordnungsamt die Möglichkeiten einer Videoinstallation auf öffentlichen Plätzen wie diesem prüfen lassen.

Bildband zum zehnjährigen Bestehen der Einheitsgemeinde Osterburg

Am Dienstag, 12.02.2019 war ich mit etlichen Absprachen extern wie intern beschäftigt. Darunter zu einem Bildband. Die Einheitsgemeinde Osterburg wird in diesem Jahr 10 Jahre alt und das möchten wir gebührend würdigen - und zwar nicht nur im Rahmen des Altmärkischen Heimatfestes vom 21. - 25. August 2019 (hier das vorläufige Programm), sondern auch mit einem Bildband. Geplant ist ein insgesamt 64 Seiten starkes Buch, für das diverse Abstimmungen notwendig waren. In dem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal auf ein anderes Buchprojekt aufmerksam machen. Für die Umsetzung des 5. Bandes der Buchreihe "Das Wissen der Region" über "Osterburg einst und jetzt" sucht der Kulturförderverein "Östliche Altmark" e. V. noch Autoren mit ihren Geschichten.

LEADER-Förderung: Vorstand legte Prioritätenliste für Projekte fest

Am Mittwoch, 13.02.2019 traf sich der Vorstand der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Mittlere Altmark in Kläden, um u. a. die endgültigen LEADER-Prioritätenlisten für das Jahr 2019 festzulegen. Die Projekte müssen bis zum 18.02.2019 beim Landesverwaltungsamt vorgelegt werden. Die verbindlichen Antragsunterlagen für alle ausgewählten LEADER/CLLD-Projekte der LAG werden dann spätestens am 01.03.2019 bei den zuständigen Bewilligungsbehörden eingereicht. Als Vertreter des Altmärkischen Heimatbundes bin ich Vorstandsmitglied. Für die kommende Förderphase wurde aus der Einheitsgemeinde Osterburg nur ein Projekt eingereicht - und zwar von PSV Reitwerkstatt "Richtig reiten reicht" Düsedau e.V. Der Bau eines Dressur- und Springplatzes mit einfacher Einzäunung, Beleuchtung und Erstausstattung (u. a. Dressurplatzbegrenzung und Springhindernisse) steht auf Platz 5 der Prioritätenliste und hat damit gute Chancen gefördert zu werden.

 

Die LAG Mittlere Altmark hat bisher 99 Vorhaben für eine Förderung ausgewählt
(Zeitraum: 2016 bis 2019); 69 Projekte sind bereits bewilligt. EU und Land
haben dafür Fördermittel in Höhe von 3,6 Mio. Euro bereitgestellt. Mit dieser
Förderung wurden in der Region Investitionen in einem Umfang von rund 6,4
Mio. Euro ausgelöst. In Sachsen-Anhalt stehen in der laufenden EU-Förderperiode 2014-2020 mehr als 110 Mio. Euro an EU-Mitteln für alle 23 Lokalen Aktionsgruppen des Landes zur Verfügung. Nahezu 800 Projekte sind in den zurückliegenden drei Jahren
aus diesem Budget gefördert worden. Darunter auch weitere Projekte in der Einheitsgemeinde Osterburg:

  • Umbau und Sanierung Kavaliershaus Krumke, Westflügel 3, Ausbau Erdgeschoss
  • Herrenhaus Krevese - Ausbau des Westflügels zum Bürotrakt für das Atellier offen
  • Sanierung der Außentreppen an Nord- und Ostfassade des Schlosses Krumke
  • Förderung des Wassertourismus auf der Biese und dem Aland in Kooperation der Verbandsgemeinden Osterburg und Seehausen
  • Überdachung Longierzirkel (Mini-Reithalle), Gladigau
  • Ausbildung von Übungsleitern und Trainern des Pfedeportvereins "Richtig reiten reicht" Düsedau e.V.
  • Sanierung der Kirche Orpensdorf, Hochzeitskirche - Dachsanierung (in Prüfung)

Beratungsangebot zu Rehabilitation und Teilhabe wurde vorgestellt

Seit dem 01.03.2018 führt Dr. Carsten Rensinhoff beim Malteser Hilfsdienst e.V. im Landkreis Stendal die sogenannte EUTB durch. EUTB steht für "Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung". Das noch neue Beratungsprojekt (§ 32 SGB IX) stellte er mir am Mittwochnachmittab vor. Die EUTB berät:

  • alle Menschen mit Behinderungen
  • Menschen, die krank sind und vielleicht bald behindert sein könnten
  • Verwandte von Menschen mit Behinderungen

Die EUTB:

  • sagt, wo man finanzielle Unterstützung bekommt
  • erklärt, welche Schritte man dabei gehen muss
  • findet heraus, welches Programm richtig sein könnnte und hilft bei der Entscheidung
  • schafft Vernetzungen zu anderen Beratern

Dr. Rensinghoff und ich bleiben in Verbindung und werden auf die Möglichkeiten hinweisen, bei Bedarf auch einen Raum für Sprechstunden zur Verfügung stellen. Informationen gibt es unter www.teilhabeberatung.de und www.gemeinsam-einfach-machen.de.